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Tiergesundheit

Die Tiergesundheit ist ein grundlegender Bestandteil der Lebensmittelsicherheit und steht nach wie vor im Mittelpunkt der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ der Europäischen Union. Durch die Verbesserung der Tiergesundheit im landwirtschaftlichen Betrieb werden sowohl die Lebensmittelsicherheit als auch die Qualität optimiert und die Nachhaltigkeit der tiergestützten Lebensmittelproduktion durch Folgendes erhöht:

  • Auswahl wirksamer Strategien zur Ausrottung oder Bekämpfung von Krankheitserregern, die Tier- und/oder Menschenpopulationen befallen können
  • Reduktion des Arzneimittelbedarfs und Minimierung des Risikos von Antibiotikaresistenz und Tierarzneimittelrückständen in Lebensmitteln
  • Verbesserung der Tierproduktion
  • Verbesserung des Tierwohls
  • Erhaltung der biologischen Vielfalt bei Haustieren, Zoo- und Nutztieren und Wildtieren

Tiergesundheit steht in engem Zusammenhang mit der menschlichen Gesundheit und dem Wohlbefinden. Bestimmte Krankheitserreger können sowohl menschliche als auch Tierpopulationen infizieren oder entweder direkt oder über Vektoren von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Daher ist das Konzept „Eine Gesundheit“ von entscheidender Bedeutung für die wirksame Vorbeugung und Bekämpfung solcher Krankheiten sowohl bei Tieren als auch bei Menschen.

Der Schutz der Tiergesundheit und die Verhütung von Tierseuchen dienen dem Schutz der öffentlichen Gesundheit, der Tierproduktion, der Lebensmittelsicherheit und -versorgung, der Wirtschaft in ländlichen Gebieten und der Umwelt.

Aktuelles

Die Zahl der Ausbrüche der hoch pathogenen aviären Influenza (HPAI) bei Geflügel ist in Europa zurückgegangen, doch Möwen sind weiterhin stark von dem Virus betroffen. Das Risiko für die Öffentlichkeit in Europa ist nach wie vor gering. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des jüngsten Berichts der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und des EU-Referenzlaboratoriums (EURL) über die Vogelgrippe.

Meilensteine

  1. 2023

    Mai

    Die Zahl der Ausbrüche der hoch pathogenen aviären Influenza (HPAI) bei Geflügel ist in Europa zurückgegangen, doch Möwen sind weiterhin stark von dem Virus betroffen. Einem neuen Bericht zufolge ist das Risiko für die breite Öffentlichkeit in Europa nach wie vor gering.

    Die Zahl der Ausbrüche von ASP bei Schweinen und der bei Wildschweinen gemeldeten Fälle in der EU ist nach einer neuen epidemiologischen Analyse im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr erheblich zurückgegangen.

  2. März

    Die EFSA führt das Vogelgrippe-Radar ein, ein Instrument zur Schätzung des Risikos der Einschleppung von HPAI bei Wildvögeln in der EU.

  3. Februar

    Die EFSA empfiehlt, dass der geeignetste Ansatz zur Überwachung von Zuchtnerzen darin besteht, Krankheitsausbrüche von SARS-CoV-2 zu bestätigen, sobald ein Verdacht auf Präsenz des Virus entsteht, und anschließend die Entwicklung des Virus zu überwachen.

  4. Januar

    Die EFSA bietet den Mitgliedstaaten Optionen für nachhaltige Überwachungsstrategien im Rahmen des Konzepts „Eine Gesundheit“ für prioritäre grenzüberschreitende Krankheitserreger, die eine Bedrohung für die Union sind.

  5. 2022

    Dezember

    Die EFSA startet ein neues Dashboard zum Thema „Tollwut in den Medien überwachen“, um Nachrichtenartikel im Zusammenhang mit Tollwut zu überwachen, die in den Medien veröffentlicht werden.

  6. November

    Im Rahmen des Konzepts „Eine Gesundheit“ und in Zusammenarbeit mit den EU-Mitgliedstaaten werden 10 zoonotische Krankheitserreger für die Konzipierung und Festlegung koordinierter Überwachungsstrategien von der EFSA priorisiert.

  7. August

    Die EFSA schließt eine Reihe von Bewertungen und Empfehlungen in Bezug auf Maßnahmen zur Bekämpfung von Seuchen der Kategorie A im Rahmen des Tiergesundheitsgesetzes ab und bewertet die Wirksamkeit von Verboten in Sperrzonen und risikomindernden Behandlungen für Erzeugnisse tierischen Ursprungs und andere Materialien.

  8. Mai

    Die EFSA kommt zu dem Schluss, dass das Risiko der Tollwuteinschleppung in die EU steigt, wenn die Wartezeit für Hunde nach dem Test zur Titrierung von Tollwutantikörpern auf 30 Tage verkürzt wird, verglichen mit 90 Tagen, wie in den geltenden EU-Rechtsvorschriften vorgeschrieben.

  9. März

    Mit der Veröffentlichung von acht wissenschaftlichen Gutachten schließt die EFSA die Auflistung und Kategorisierung der durch antibiotikaresistente Bakterien verursachten Tierkrankheiten im Rahmen des Tiergesundheitsrecht (Animal Health Law – AHL) ab.

  10. 2020

    November

    Die EFSA hat ihre Reihe von Bewertungen zum Rifttalfieber (Rift-Valley-Fieber – RVL) mit einem wissenschaftlichen Gutachten abgeschlossen, in der die Wirksamkeit der Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen in der EU untersucht wird. Daran schließen sich zwei Gutachten an, in denen das Risiko der Einschleppung des Rifttalfiebers (RVF) in die EU und die Auswirkungen der Krankheit im französischen Überseedepartement Mayotte bewertet werden.

  11. Januar

    Die EFSA veröffentlicht ihren Jahresbericht über die Afrikanische Schweinepest in der EU, aus dem hervorgeht, dass sich das betroffene Gebiet der EU immer weiter ausdehnt und sich hauptsächlich in Richtung Südwesten bewegt. Im Laufe des Jahres startet die EFSA eine groß angelegte Kampagne zur Sensibilisierung für die ASP und zur Eindämmung ihrer Ausbreitung.

Die Rolle der EFSA

Die Aufgabe der EFSA im Bereich der Tiergesundheit besteht darin, die Gesundheit von Haus-, Zoo-, Nutz- und Wildtieren zu optimieren. Das Konzept der Tiergesundheit umfasst Tierseuchen ebenso wie die Wechselbeziehungen zwischen Tierschutz, menschlicher Gesundheit, Umweltschutz und Lebensmittelsicherheit. Die EFSA führt Risikobewertungen durch und bietet den Risikomanagern (Europäische Kommission, Europäisches Parlament und EU-Mitgliedstaaten) in verschiedenen Bereichen der Tiergesundheit wissenschaftliche Beratung.

Das EFSA-Gremium für Tiergesundheit und Tierschutz und das Referat BIOAHAW haben folgende Hauptaufgaben und -tätigkeiten:

  • Erhebung und Analyse von Daten zu verschiedenen Tierseuchen aus Überwachungs- und Beobachtungstätigkeiten in der EU und/oder in Nachbarländern und Erstellung von vierteljährlichen/jährlichen epidemiologischen Berichten
  • Förderung der standardisierten und harmonisierten Datenerhebung im Bereich der Tiergesundheit
  • Entwicklung von und Zugang zu Instrumenten und Strategien für Überwachungs- und Beobachtungstätigkeiten
  • Bewertung epidemiologischer Parameter wie Wirtspopulationen, Übertragungswege und Risikofaktoren
  • Bewertung der Wirksamkeit Besagt, wie gut etwas in Bezug auf vordefinierte Standards oder Erwartungen wirkt. mehrerer Schutz- und Kontrollmaßnahmen für bestimmte Erkrankungen
  • Entwicklung von Projekten und Teilnahme an Initiativen zur weiteren Unterstützung von Aktivitäten in den Bereichen Sensibilisierung, Prävention und Bekämpfung von Tierseuchen

Um ihrer Aufgabe gerecht zu werden, arbeitet die EFSA mit Sachverständigen, nationalen und internationalen Organisationen, Universitäten und Behörden in den Mitgliedstaaten zusammen und pflegt Netzwerke und Partnerschaften mit europäischen und internationalen Interessenträgern.

Horizontale Tätigkeiten

Krankheitsbeschreibungen

Die EFSA hat interaktive Krankheitsprofile erstellt, die benutzerfreundliche und evidenzbasierte Informationen über durch Vektoren übertragene Krankheiten und im Tiergesundheitsrecht in der Kategorie A aufgeführte Krankheiten liefern. Die Krankheitsbeschreibungen werden im Rahmen von sieben kontinuierlichen systematischen Überprüfungen aktualisiert, die die geografische Verteilung, experimentelle Infektionen, die Wirksamkeit von Impfungen, das Überleben des Krankheitserregers, die Genauigkeit des diagnostischen Tests, die Vektorkontrolle und die Wirksamkeit der Behandlung umfassen.

Interaktive Seuchenprofile

Systematische Übersichten zu Tierseuchen

Hier finden Sie die Tierseuchen-Profile

Laufende Arbeiten

Vektorübertragene Krankheiten

Auf der Grundlage der von den EU-Mitgliedstaaten erhobenen Daten erstellt die EFSA in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) jährliche zusammenfassende Berichte über durch Vektoren übertragene Zoonosen bei Tieren und über lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche. Die EFSA führt verschiedene zusätzliche Aktivitäten durch, um die Bemühungen zur Bekämpfung dieser Krankheiten zu unterstützen, von denen mehrere in der EU als neu auftretende Infektionskrankheiten eingestuft werden.

Datenerhebung zu Tiergesundheit und Tierwohl (SIGMA)

Ziel des SIGMA-Projekts ist es, die Datenmodelle zu harmonisieren und die Qualität und Vergleichbarkeit der erhobenen Daten zwischen den Mitgliedstaaten zu verbessern. SIGMA kann als integrierter Ansatz für die Datenerfassung betrachtet werden, der eine Reihe von Instrumenten zur Verbesserung und Automatisierung der Prozesse für die Datenübermittlung, Validierung, Analyse und Berichterstattung bietet.

Eine Gesundheit

Auf der Grundlage der während der COVID-19- Pandemie Epidemie, die sich großflächig ausbreitet und eine Region, einen Kontinent oder die ganze Welt betrifft. gewonnenen Erkenntnisse und im Einklang mit dem Konzept „Eine Gesundheit“ unterstützt das Programm EU4Health 2022 die Mitgliedstaaten bei der Einrichtung koordinierter Überwachungssysteme für grenzüberschreitende Zoonoseerreger, die die Union bedrohen. Im Rahmen eines dreijährigen Programms (2024-2026) werden die EU-Mitgliedstaaten die Überwachung prioritärer zoonotischer Krankheitserreger bei Tieren und in der Umwelt durchführen. Im Rahmen eines Mandats für wissenschaftliche und technische Unterstützung wird die EFSA den wissenschaftlichen Rahmen für die Ermittlung der prioritären zoonotischen Krankheitserreger, auf die sich die Überwachung im Rahmen des Konzepts „Eine Gesundheit“ richten sollte, bereitstellen und Optionen für nachhaltige Überwachungsstrategien empfehlen. Die Zoonoseerreger wurden als vorrangig eingestuft und mit Hilfe eines partizipativen Ansatzes wurden Überwachungsstrategien für die prioritären Erreger entwickelt.

Syndromüberwachung

Syndromüberwachung bezieht sich auf die systematische Überwachung allgemeiner Gesundheitsindikatoren, die frühe Anzeichen einer Ausbreitung von Krankheiten erkennen können und das Potenzial haben, konventionelle Überwachungssysteme zu ergänzen. Im Jahr 2020 startete die EFSA ein Projekt zur Untersuchung potenzieller Indikatoren und zur Entwicklung von Frühwarnsystemen für Tollwut und hochpathogene aviäre Influenza (HPAI). 

Das Dashboard  wurde von der EFSA und der Gemeinsamen Europäischen Forschungsstelle (GFS) entwickelt, um in den Medien veröffentlichte Nachrichtenartikel zum Thema Tollwut zu überwachen und potenzielle Risiken für das Auftreten und/oder die Einschleppung von Tollwut zu ermitteln.

Überwachung der Tollwut im Medien-Dashboard
Hier finden Sie das Dashboard

Wildtiere und Wildpflanzen

Wildtiere und Wildpflanzen sind Teil der Nahrungskette und als solche fallen ihre Demografie und Gesundheitsfragen in den Zuständigkeitsbereich der EFSA. Wildtiere und Wildpflanzen nutzen oft dieselben Ökosysteme wie Tiere, die zur Lebensmittelerzeugung genutzt werden, und sie sind oft Quellen und/oder Wirte von Krankheiten, die für die öffentliche Gesundheit und die Tiergesundheit von Bedeutung sind. Ein Konzept „Eine Gesundheit“ bei der Risikobewertung im Bereich der Lebensmittelsicherheit ist heutzutage von grundlegender Bedeutung, und Wildtiere und -pflanzen sollten als integrierter Bestandteil der Agrarökosysteme, aus denen die Lebensmittel stammen, bei der Risikobewertung berücksichtigt werden. Um Probleme im Zusammenhang mit Wildtieren und -pflanzen anzugehen, arbeitet die EFSA mit Sachverständigen für Wildtiere und Wildpflanzen zusammen, indem sie das Projekt ENETWILD koordiniert und finanziert. Ziel ist es, Informationen über die geografische Verteilung, den Bestand und die Struktur ausgewählter Populationen von Wildtieren und Wildpflanzen zu sammeln und die Dynamik ihrer Krankheitserreger sowie ihre Interaktion mit Nutztieren und Menschen zu untersuchen.

Unterstützung des Tiergesundheitsrechts

Seit 2017 hat das Gremium für Tiergesundheit und Tierschutz der EFSA Risikobewertungen zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit Tierseuchen durchgeführt und eine Reihe wissenschaftlicher Gutachten veröffentlicht und damit auf das Ersuchen der Europäischen Kommission um wissenschaftliche Beratung im Rahmen des Tiergesundheitsrechts und zur Unterstützung seiner Anwendung reagiert.

Aktivitäten zu spezifischen Tierseuchen

Afrikanische Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine verheerende Viruserkrankung, die Haus- und Wildschweine befällt. Im Jahr 2007 kam es zu Ausbrüchen der ASP in Georgien, und die Seuche breitete sich auf die Nachbarländer aus und befiel Haus- und Wildschweine. Im Jahr 2014 wurden erste Ausbrüche in der Europäischen Union gemeldet, wo die ASP nach wie vor präsent ist und mehrere Länder betrifft. Seitdem hat die EFSA die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung der Krankheit beraten und unterstützt.

Aviäre Influenza

Die hochpathogene Vogelgrippe (HPAI) ist eine sehr ansteckende Viruserkrankung, die vor allem bei Geflügel und wilden Wasservögeln auftritt. Unter bestimmten Umständen kann sie von Tieren auf Menschen übertragen werden. Die EFSA, das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), das EU-Referenzlabor für Aviäre Influenza sowie Behörden in den betroffenen Mitgliedstaaten veröffentlichen vierteljährliche Lageberichte zur epidemiologische Situation der Vogelgrippe in Europa und weltweit, die sich sowohl auf die menschliche als auch auf die Gesundheit von Tieren beziehen. Darüber hinaus analysiert die EFSA die von den Mitgliedstaaten gesammelten Überwachungsdaten zur Vogelgrippe bei Geflügel und Wildvögeln und trägt mit mehreren Initiativen zur Frühwarnung vor HPAI bei.

Fuchsbandwurm

Die Larven des Bandwurms Echinococcus multilocularis können beim Menschen eine schwere parasitische Zoonose verursachen, die humane alveoläre Echinokokkose (AE). Die EFSA legt jährliche Bewertungen der von den Mitgliedstaaten erhobenen Überwachungsdaten zum Fuchsbandwurm vor. Weitere Informationen finden Sie in den Jahresberichten für die folgenden Jahre: 2022, 2021, 2020, 2019, 2018, 2017, 2016, 2015, 2014, und 2013.

Im Jahr 2015 veröffentlichte die EFSA ein wissenschaftliches Gutachten zu Infektionen mit dem Fuchsbandwurm bei Tieren.

Epizootische Hämorrhagie

Die epizootische Hämorrhagie (EHD) ist eine Viruserkrankung, die Wild- und Hauswiederkäuer befällt und von Stechmücken übertragen wird. Die Infektion kann erhebliche Auswirkungen auf das Wohlergehen der Tiere und Produktionsverluste verursachen, insbesondere in Milchviehbetrieben. Ende 2022 wurde das Virus nach Italien und Spanien eingeschleppt. Vektorabundanz und klimatische Bedingungen sind günstig für die nachhaltige Verbreitung des EHD-Virus in der EU (EFSA, 2009). Weitere Informationen finden Sie in den kürzlich aktualisierten systematischen Literaturübersichten und dem Krankheitsprofil.

Lumpy-skin-Krankheit

Die Lumpy-skin-Krankheit ist eine Viruserkrankung, die Rinder befällt. Sie wird durch blutsaugende Insekten übertragen und ist derzeit in vielen afrikanischen und asiatischen Ländern verbreitet, wo sie große wirtschaftliche Auswirkungen auf die Viehzucht haben kann. Zwischen 2012 und 2017 breitete sie sich vom Nahen Osten nach Südosteuropa aus, wo es in EU-Mitgliedstaaten (Griechenland und Bulgarien) sowie mehreren anderen Ländern auf dem Balkan zu Ausbrüchen kam. Ihre Ausbreitung wurde dank einer großen, koordinierten Impfkampagne kontrolliert, die von der EU kofinanziert wurde. Die EFSA hat regelmäßig Informationen zum Status der Krankheit in Südosteuropa veröffentlicht.

Tollwut

Tollwut ist eine schwere Viruserkrankung, die das zentrale Nervensystem von Säugetieren (Hunde, Katzen, Füchse usw.) einschließlich Menschen betrifft. Jedes Jahr aktualisieren die EFSA und das ECDC das Kapitel über Tollwut in ihrem Zoonosebericht „Eine Gesundheit“ mit der Analyse der Ergebnisse der Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen des Lyssavirus bei Menschen und Tieren sowie der geografischen Verteilung von Lyssavirus-Infektionen in Europa. Weitere Informationen finden Sie in den Jahresberichten für die folgenden Jahre: 2021, 2020, 2019, 2018, 2017, 2016, 2015, und 2014.

Im Jahr 2022 bewertete die EFSA die Risiken im Zusammenhang mit einer möglichen Verkürzung der Wartezeit für Hunde nach der Titrierung von Tollwutantikörpern auf 30 Tage im Vergleich zu 90 Tagen innerhalb des Rahmens einer unionsrechtlichen Regelung. Im Jahr 2015 wurde eine Bewertung der oralen Impfung von Füchsen und Marderhunden gegen Tollwut durchgeführt.

Im Rahmen des Projekts zur Syndromüberwachung (siehe weiter oben unter „Horizontale Aktivitäten“) wurde ein Dashboard zur Überwachung von Nachrichtenartikeln zu Tollwut in den Medien entwickelt.

Rifttalfieber

Das Rifttalfieber (Rift-Valley-Fieber - RVF) ist eine Viruserkrankung, die von Moskitos auf Tiere (Haustiere und wildlebende Wiederkäuer und Kamele) sowie den Menschen übertragen wird. Im Rahmen des Tiergesundheitsrechts bewertete die EFSA die Wirksamkeit von Kontrollmaßnahmen gegen das Rifttalfieber (RVF). 

Nach den Ausbrüchen im französischen Überseedepartement Mayotte im Jahr 2020 führte die EFSA eine Reihe von Bewertungen zum Rifttalfieber durch und veröffentlichte drei wissenschaftliche Gutachten. Darin wurde die Wirksamkeit der Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen in der EU, das Risiko der Einschleppung von Rifttalfieber in die EU und die Auswirkungen der Krankheit in Mayotte bewertet.

SARS-CoV-2 bei Tieren

Die EFSA und das ECDC haben bei der Bewertung der Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 bei Tieren und zwischen Tieren und Menschen zusammengearbeitet. Die Arbeit konzentrierte sich insbesondere auf Zuchtnerze, da diese Tierart mit der höchsten Wahrscheinlichkeit infiziert wird und SARS-CoV-2 auf andere Tiere und Menschen überträgt.

EU-Rechtsrahmen

Im März 2016 verabschiedeten das Europäische Parlament und der Rat die Verordnung (EU) 2016/429 zu Tierseuchen oder das „Tiergesundheitsrecht“ (AHL), das seit dem 21. April 2021 in Kraft ist. Das Tiergesundheitsrecht fasst eine Reihe von Rechtsakten über verschiedene übertragbare Tierkrankheiten in einem einzigen umfassenden Gesetz zusammen, das einen horizontalen Ansatz bei Tierseuchen ermöglicht.

Die wichtigsten Leitprinzipien des Tiergesundheitsrechts sind Prävention, Sensibilisierung, Überwachung, Bekämpfung, Tilgung von Tierseuchen, Biosicherheit und Rückverfolgbarkeit Möglichkeit, den Weg eines Lebensmittels oder Inhaltsstoffs über alle Stufen der Produktion, der Verarbeitung und des Vertriebs zurückzuverfolgen. von tierischen und tierischen Erzeugnissen. Darüber hinaus enthält es Vorschriften, die einen sicheren und reibungslosen Handel mit lebenden Tieren und tierischen Erzeugnissen innerhalb und außerhalb der EU gewährleisten. Zusätzliche Durchführungsbestimmungen und delegierte Rechtsakte wurden veröffentlicht, um die Umsetzung des Tiergesundheitsrecht zu ergänzen und zu unterstützen. Weitere Informationen zum Tiergesundheitsrecht finden Sie auf der entsprechenden Webseite der Europäischen Kommission.

Zusammenarbeit

Die EFSA arbeitet mit mehreren internationalen und europäischen Institutionen, Organisationen und Agenturen zusammen, die mit der Tiergesundheit befasst sind: der Europäischen Kommission, der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH), den Referenzlaboratorien der EU für bestimmte Tierkrankheiten (EURL), dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission.

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