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Tierschutzaspekte des Tötens und Häutens von Robben – aktueller Stand

Auf Ersuchen der Europäischen Kommission bewertet die EFSA derzeit unter dem Aspekt des Tierschutzes die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die unterschiedlichen Methoden zur Tötung und Häutung von Robben. Die EFSA prüft dabei objektiv, ob sich eine dieser Methoden als human bezeichnen ließe und welche Methoden aller Wahrscheinlichkeit nach am wenigsten Schmerzen, Qualen oder Leiden verursachen. Eine Arbeitsgruppe des EFSA-Gremiums für Tiergesundheit und Tierschutz (AHAW) ist gegenwärtig damit befasst, einen Bericht und einen Gutachtenentwurf auf der Grundlage der verfügbaren wissenschaftlichen Daten und Informationen zu erstellen.

Am 4. Oktober traf die EFSA mit Interessengruppen zusammen, um die laufenden Arbeiten zu dieser Frage zu erörtern. Dem Treffen wohnten Vertreter von rund 40 Organisationen aus 11 Ländern bei, die einem breiten Spektrum von Tierschutzgruppen, Jägerverbänden, wissenschaftlichen Einrichtungen, Branchenorganen und nationalen Behörden angehörten, darunter auch Vertreter der Inuit. Die Interessengruppenvertreter prüften und kommentierten den Berichtsentwurf, unterbreiteten zusätzliche Informationen und erhielten von der Arbeitsgruppe nähere Erläuterungen zu Einzelheiten des Berichts.

Alle Interessengruppen können noch bis zum 1. November weitere Daten einreichen, die die Arbeitsgruppe berücksichtigen soll. Die EFSA beabsichtigt, den endgültigen Bericht und einen Gutachtenentwurf rechtzeitig fertigzustellen, damit diese vom AHAW-Gremium auf dessen Sitzung im Dezember 2007 erörtert werden können. Aus den Reihen der Interessengruppen eingehende Stellungnahmen und Vorschläge werden bei der Ausarbeitung des Berichts und des Gutachtenentwurfs berücksichtigt.

Tiergesundheit und Tierschutz bilden einen wesentlichen Teil des Gesamtauftrags der EFSA, der sich nicht nur auf Fragen der Lebensmittelsicherheit beschränkt. Dieses Gesuch der Kommission gestattet es der EFSA, ihren wissenschaftlichen Sachverstand zu einem wichtigen Thema beizusteuern, bei dem ein objektiver, unabhängiger faktengestützter Ansatz im Hinblick auf die Entscheidungsfindung wertvoll sein kann. Die Interessengruppen wurden auf dem Treffen daran erinnert, dass die EFSA kein Mandat hat, wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle oder andere diesbezügliche Fragen zu erörtern. Ebenso wenig obliegt ihr die Entscheidungsgewalt darüber, ob Praktiken wie das Töten und Häuten von Robben erlaubt sein sollten oder nicht.