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Über 97% der EU-Lebensmittel enthalten Pestizidrückstände unterhalb der gesetzlichen Höchstwerte

Mehr als 97% aller Proben, die im Rahmen des jüngsten europaweiten Überwachungsprogramms zu Pestiziden in Lebensmitteln untersucht wurden, enthalten Rückstandsmengen unterhalb der gesetzlichen Höchstwerte – mit über 54% der Proben ohne jegliche nachweisbare Spuren der chemischen Stoffe. Dies sind einige der Ergebnisse des von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zusammengestellten Jahresberichts über Pestizidrückstände in Lebensmitteln für das Jahr 2012. Der Bericht stützt sich auf die Analyse von nahezu 79.000 Lebensmittelproben, die von 27 EU-Mitgliedstaaten, Norwegen und Island durchgeführt wurden.

Im Rahmen dieser groß angelegten Untersuchung zu Pestizidrückständen in Lebensmitteln führt jedes der 29 Berichtsländer zwei Kontrollprogramme durch: ein nationales Programm, das jedes Land selbst gestaltet, und ein von der EU koordiniertes Programm, bei dem alle nationalen Lebensmittelaufsichtsbehörden einheitliche Kontrollen durchführen müssen. Für das EU-koordinierte Programm wurden im Jahr 2012 zwölf Lebensmittelerzeugnisse auf insgesamt 205 verschiedene Pestizide hin analysiert. In beiden Programmen zusammen wurden etwa 78.390 Proben von mehr als 750 verschiedenen Lebensmittelerzeugnissen auf nahezu 800 Pestizide und Metaboliten (Abbauprodukte) hin untersucht.

2012 pesticides residue report
   Interactive report (5.8 Mb. Um die Datei zu öffnen, benötigen Sie den Adobe Reader)
Die EFSA hat einen interaktiven Bericht erstellt, in dem Sie über die Hauptergebnisse hinaus einen tieferen Einblick in das Zahlenmaterial erhalten und mehr über die analysierten Proben und Pestizidrückstände in Lebensmitteln im Jahr 2012 erfahren können.

Die nationalen Programme ergaben, dass 97,1% der analysierten Lebensmittelproben Pestizidrückstände unterhalb der in der EU zulässigen Grenzwerte, den sogenannten Rückstandshöchstgehalten (Maximum Residue Levels MRL Zulässige Höchstmenge an Pestizidrückständen in Lebens- oder Futtermitteln, ausgedrückt in Milligramm pro Kilogramm.), enthielten. Bio-Lebensmittel zeigten niedrigere MRL-Überschreitungsquoten als konventionell erzeugte Produkte (0,8% vs. 3,1%). Bei Lebensmitteln, die aus Drittländern in die EU, Norwegen und Island eingeführt wurden, lag die Nichteinhaltungsquote fünfmal höher als bei Lebensmitteln, die aus der EU, Norwegen oder Island stammten (7,5% vs. 1,4%).

Den Ergebnissen des EU-koordinierten Programms zufolge wiesen 99,1% der analysierten Proben Rückstandsgehalte auf, die innerhalb der zulässigen Grenzwerte lagen, während rund 60% der Proben keinerlei messbare Rückstände enthielten. Die Lebensmittel mit den höchsten MRL-Überschreitungsquoten waren Brokkoli (2,8%), Blumenkohl (2,1%), Tafeltrauben (1,8%), Paprika (1,4%) und Auberginen (1%). Die niedrigsten MRL-Überschreitungsquoten wurden bei Erbsen ohne Hülsen und Olivenöl (beide 0,1%) sowie Weizen und Bananen (beide 0,7%) festgestellt. Bei Orangensaft oder tierischen Erzeugnissen (Butter und Hühnereiern) wurden keine MRL-Überschreitungen nachgewiesen.

Darüber hinaus hat die EFSA bewertet, ob die aktuelle – langfristige (chronische) bzw. kurzzeitige (akute) – ernährungsbedingte Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird. gegenüber Pestizidrückständen ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellt. Die Behörde kam zu dem Schluss, dass langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit der Verbraucher durch das Vorhandensein von Pestizidrückständen in Lebensmitteln im Jahr 2012 unwahrscheinlich waren. Hinsichtlich der kurzzeitigen Exposition gegenüber Pestizidrückständen konnte für ungefähr 0,02% der Proben ein Risiko nicht ausgeschlossen werden, sofern die betreffenden Lebensmittel in großen Mengen verzehrt wurden.

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