Folgemaßnahmen zur Neubewertung von Schwefeldioxid (E 220), Natriumsulfit (E 221), Natriumhydrogensulfit (E 222), Natriummetabisulfit (E 223), Kaliummetabisulfit (E 224), Calciumdisulfit (E 226), Calciumbisulfit (E 227) und Kaliumbisulfit (E 228)
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Haftungsausschluss
- Die vorliegende Zusammenfassung in vereinfachter Sprache ist eine leicht verständliche Mitteilung über die Folgemaßnahmen der EFSA im Anschluss an die Neubewertung von Schwefeldioxid-Sulfiten (E 220-228).
- Mit dieser Zusammenfassung sollen die Transparenz verbessert und interessierte Kreise in vereinfachter Sprache über themenspezifische Arbeiten der EFSA informiert werden.
- Wer sich für die analytischere(n) Ergebnisse und Auslegung interessiert, sollte das vollständige Gutachten der EFSA lesen, das hier verfügbar ist.
Schwefeldioxid-Sulfite – ein Überblick
- Sulfite kommen naturbedingt in einigen Lebensmitteln vor und sind außerdem ein häufig verwendeter Lebensmittelzusatzstoff.
- Sie werden verwendet, um das Aussehen zu erhalten, die Haltbarkeit zu erhöhen und das Wachstum gefährlicher Mikroorganismen (z. B. Pilze, Bakterien) zu verhindern.
- Sie werden häufig Fruchtsäften und Weinen zugesetzt.
- Die von der Lebensmittelindustrie verwendeten Sulfite sind Schwefeldioxid (E 220), Natriumsulfit (E 221), Natriumhydrogensulfit (E 222), Natriummetabisulfit (E 223), Kaliummetabisulfit (E 224), Calciumdisulfit (E 226), Calciumbisulfit (E 227) und Kaliumbisulfit (E 228).
Welche Aufgabe wurde der EFSA gestellt?
- Es fällt in die Zuständigkeit der EFSA, Risikomanagement-Verantwortlichen und Entscheidungstragenden in der Politik in der EU unabhängige wissenschaftliche Beratung zu Lebensmittelzusatzstoffen bereitzustellen.
- Das frühere EFSA-Gremium für Lebensmittelzusatzstoffe und Lebensmitteln zugesetzte Nährstoffquellen (ANS-Gremium) schloss 2016 eine Neubewertung von Schwefeldioxid-Schwefelsulfiten (E 220-228) ab.
- Das ANS-Gremium der EFSA stellte mehrere Unsicherheiten und Einschränkungen der verfügbaren Daten fest und kam zu dem Schluss, dass die zulässige tägliche Aufnahmemenge (ADI) der Gruppe angemessen ist, aber als vorübergehend betrachtet werden sollte, während mehr Daten generiert werden.
- Im Anschluss an die Empfehlung des ANS-Gremiums der EFSA zu Datenlücken veröffentlichte die Europäische Kommission eine Aufforderung zur Vorlage zusätzlicher Daten.
- Die EFSA wurde beauftragt, die Sicherheitsbewertung für Schwefeldioxid-Sulfite auf der Grundlage von Daten der Industrie neu zu erstellen und eine umfassende Literaturrecherche durchzuführen.
Wie ist die EFSA bei ihrer Arbeit vorgegangen?
- Als Reaktion auf das Ersuchen nahm das FAF-Gremium der EFSA eine Neubewertung der Daten auf der Grundlage folgender Elemente vor:
- Von der Lebensmittelindustrie vorgelegte Daten.
- Eine umfassende Literaturrecherche zu Studien, die zwischen Januar 2014 (zeitliche Überschneidung mit dem Ende der Neubewertung 2016) und März 2022 veröffentlicht wurden.
- Es wurde eine zusätzliche Literaturrecherche in Bezug auf Inhalationsstudien aus der Zeit vor 2014 durchgeführt, die in der Neubewertung von 2016 nicht berücksichtigt worden waren.
- Da die Studien Daten zu Endpunkten enthielten, die für die Festlegung eines Referenzpunktes als relevant erachtet wurden, wurde die Literaturrecherche anschließend auf orale Studien zur Untersuchung der Neurotoxizität und der reproduktiven Toxizität ausgeweitet.
- Zur Bewertung der Risiken wurde der Ansatz der Sicherheitsmarge für die Exposition (Margin of exposure, MOE) verwendet.
- Auf der Grundlage von Daten, die von der Industrie vorgelegt wurden, führte das Gremium außerdem eine Risikobewertung für toxische Elemente durch, die in Schwefeldioxid-Sulfiten (E 220-228) enthalten sind.
Zu welchen Ergebnissen kam das Gremium?
- Seit 2016 wurden nur wenige Daten erhoben, um die festgestellten Mängel zu beheben.
- Der bestehende ADI-Wert wurde zurückgezogen, da keine angemessenen Toxizitätsdaten verfügbar waren.
- Für den Vergleich der Expositionsniveaus wurde ein Referenzwert ermittelt.
- Der Bewertungsfaktor wurde unter Berücksichtigung des für den Referenzwert verwendeten Endpunkts und der verfügbaren Daten berechnet.
- Die berechneten MOE-Werte geben bei hohem Verzehr von Lebensmitteln, die Sulfite enthalten, Anlass zu einigen Sicherheitsbedenken.
- Die Höchstwerte in den EU-Spezifikationen für Arsen, Blei und Quecksilber sollten gesenkt und ein Höchstwert für Cadmium eingeführt werden.
Welche Einschränkungen gab es?
- Das Hauptproblem war die begrenzte Datenverfügbarkeit, da nach den Empfehlungen der Neubewertung von 2016 keine neuen Daten von der Industrie generiert wurden.
- Darüber hinaus wurden in der Literaturrecherche nur begrenzte neue Daten abgerufen.
Auswirkungen und Empfehlungen für öffentliche Gesundheitsbehörden
- Der derzeitige Verbrauch von Schwefeldioxid-Sulfit kann Anlass zu Besorgnis geben.