Mehr Daten über Sulfite zur „vollständigen Bestätigung“ der Sicherheit benötigt

Der aktuelle kombinierte Grenzwert für sieben Sulfite, die als Zusatzstoffe in Wein und anderen Lebensmitteln eingesetzt werden, gewährleistet ausreichenden Schutz für Verbraucher. Die EFSA wird sich jedoch erneut mit dieser Schlussfolgerung befassen, wenn Daten aus neuen Studien zur Verfügung stehen, um Informationslücken zu schließen, Unsicherheiten zu reduzieren und die Verbrauchersicherheit vollständig zu bestätigen.

Die sieben Lebensmittelzusatzstoffe (Schwefeldioxid und sechs Sulfite) werden zusammen betrachtet, da sie sich nach der Aufnahme Menge eines Stoffs (z.B. eines Nährstoff oder einer Chemikalie), der von einem Menschen oder einem Tier über die Nahrung aufgenommen wird ähnlich verhalten. Sie treten natürlicherweise bei der Weinherstellung auf und werden auch vielen Weinen zugegeben, um die Gärung zu stoppen, bzw. dienen als Konservierungsmittel. Der Sulfit-Gehalt in weißen und süßen Weinen ist in der Regel höher als in Rosé-, roten und trockenen Weinen.

Sulfite finden auch Verwendung in Cidre, Obst- und Gemüsesäften (z.B. um zu verhindern, dass Traubensaft zu Essig wird) sowie in getrocknetem Obst und Gemüse, insbesondere Rettich und Kartoffelprodukten.

Keine besonderen Bedenken, aber Datenbedarf

Wissenschaftliche Daten zu Sulfiten und darüber, was mit ihnen in unserem Körper geschieht, sind begrenzt. Wenn sie mit der Nahrung aufgenommen werden, können sie Intoleranzreaktionen auslösen, und einige Verbraucher können empfindlich auf Sulfite in Lebensmitteln reagieren.

Die bestehende zulässige tägliche Aufnahmemenge Die geschätzte Menge eines Stoffs in Lebensmitteln oder Trinkwasser, die täglich im Laufe eines Lebens konsumiert werden kann, ohne dass sie ein merkliches Risiko für die Gesundheit birgt. Der ADI-Wert wird in der Regel in Milligramm des Stoffs pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag ausgedrückt und wird bei chemischen Stoffen, wie z.B. Lebensmittelzusatzstoffen, Pestizidrückständen und Tierarzneimitteln, angewendet (Acceptable Daily Intake – ADI Die zulässige tägliche Aufnahmemenge (Acceptable Daily Intake – ADI) ist die geschätzte Menge eines Stoffs in Lebensmitteln oder Trinkwasser, die täglich im Laufe eines Lebens konsumiert werden kann, ohne dass sie ein merkliches Risiko für die Gesundheit birgt. Der ADI-Wert wird in der Regel in Milligramm des Stoffs pro Kilogramm Körpergewicht ausgedrückt und wird bei chemischen Stoffen, wie z.B. Lebensmittelzusatzstoffen, Pestizidrückständen und Tierarzneimitteln, angewendet) von 0,7 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht bezieht sich auf alle sieben Stoffe zusammen. Abschätzungen der lebensmittelbedingten Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird gegenüber diesen sieben Substanzen für Verbraucher der meisten Altersgruppen liegen manchmal über diesem Wert, insbesondere für Konsumenten größerer Mengen.

Das Sachverständigengremium der EFSA für Lebensmittelzusatzstoffe empfiehlt, den temporären Gruppen-ADI innerhalb von fünf Jahren neu zu bewerten, nachdem neue Studien zur Generierung der fehlenden Daten durchgeführt wurden. Das Gremium schlägt auch vor, dass die Kennzeichnung Auskunft über den tatsächlichen Gehalt an Sulfiten/Schwefeldioxid in einzelnen Produkten geben sollte, um empfindlichen/intoleranten Verbrauchern zu helfen, ihre Aufnahme zu regulieren. EU-Recht zufolge müssen Lebensmitteletiketten die Aufschrift „enthält Sulfite“ tragen (wenn deren Gehalt 10 Milligramm pro Kilogramm oder pro Liter übersteigt), wobei die enthaltene Menge nicht anzugeben ist.

Neubewertungen von Lebensmittelzusatzstoffen hängen in der Schwebe

Gemäß EU-Bestimmungen muss die EFSA bis 2020 die Sicherheit aller Lebensmittelzusatzstoffe, die vor Januar 2009 zugelassen wurden, erneut bewerten. Während die EFSA die Neubewertung von fast allen Lebensmittelfarben bereits abgeschlossen hat und davon ausgeht, die Bewertung weiterer für 2016 zur Überprüfung vorgesehener Lebensmittelzusatzstoffe abzuschließen, stecken noch immer mehr als 100 Lebensmittelzusatzstoffe in der Pipeline.

Trotz mehrerer seit 2006 durchgeführter allgemeiner und spezifischer Aurufe zur Einreichung von Daten über Lebensmittelzusatzstoffe besteht nach wie vor ein anhaltender Mangel Fehlen eines notwendigen Faktors, beispielsweise in der Ernährung oder der Umwelt, das sich schädlich auf das Wachstum eines Organismus auswirkt an Daten zur Toxizität Potenzial eines Stoffs, einem lebenden Organismus zu schaden von Substanzen, die als Lebensmittelzusatzstoffe eingesetzt werden, sowie deren Gehalten in Lebensmitteln. Hersteller und Anwender von Lebensmittelzusatzstoffen werden daher dringend gebeten, all ihre vorliegenden Informationen für die Sicherheitsbewertung von Lebensmittelzusatzstoffen zur Verfügung zu stellen, um die Verbraucher angemessen zu schützen

Kontakt

Pressezentrum der EFSA

Tel. +39 0521 036 149

E-mail: Press@efsa.europa.eu

(Nur wenn Sie ein Mitglied der Presse sind)

Ask a Question-Service

Sie haben eine Frage zur Arbeit der EFSA? Wenden Sie sich an unseren Ask a Question-Service!

Ask a Question-Service