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EFSA antwortet auf dringendes Ersuchen der Kommission zu Dioxin in irischem Schweinefleisch

Die EFSA hat heute eine Stellungnahme veröffentlicht, mit der sie einem Ersuchen der Europäischen Kommission vom 8. Dezember 2008 um dringliche wissenschaftliche und technische Unterstützung im Anschluss an die Entdeckung von dioxinbelastetem irischen Schweinefleisch nachkommt. Die Kommission hatte die EFSA um wissenschaftliche Unterstützung in Verbindung mit den Risiken ersucht, die sich aus möglicherweise mit Dioxin Langlebiger, chlorhaltiger, organischer Schadstoff, der als Nebenprodukt industrieller Prozesse auftritt. Er kann sich in der Lebensmittelkette anreichern und ein ernst zu nehmedes Risiko für die öffentliche Gesundheit sowie die Umwelt darstellen. kontaminiertem Schweinefleisch oder dioxinbelasteten Schweinefleischprodukten für die menschliche Gesundheit ergeben.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen der EFSA lauten:

  • Für das wahrscheinlichste Szenario wird angenommen, dass eine Person über den gesamten Ereigniszeitraum (90 Tage) hinweg täglich eine durchschnittliche Menge irischen Schweinfleisches verzehrt, wovon der 10 % mit der höchsten gemeldeten Dioxinkonzentration kontaminiert sind. Damit würde die Belastung des Körpers um etwa 10 % erhöht. Die EFSA bewertet eine derartige Erhöhung für solch ein Einzelereignis als nicht besorgniserregend.
     
  • Für einen Extremfall wird angenommen, dass eine Person über den gesamten Ereigniszeitraum (90 Tage) hinweg täglich große Mengen irischen Schweinfleisches verzehrt, die zu 100 % mit der höchsten gemeldeten Dioxinkonzentration kontaminiert sind. Für diesen Fall gelangt die EFSA zu dem Schluss, dass die Sicherheitsmarge in der tolerierbaren wöchentlichen Aufnahmemenge ( TWI Die tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (Tolerable Weekly Intake – TWI) ist die maximale Aufnahmemenge von Stoffen in Lebensmitteln, wie Nährstoffen oder Kontaminanten, die im Laufe eines Lebens wöchentlich verzehrt werden kann, ohne dass daraus eine gesundheitsschädliche Wirkung resultiert. ) in beträchtlichem Umfange ausgeschöpft würde. Da die TWI eine 10-fache Sicherheitsmarge bietet, würde dieses unwahrscheinliche Szenario nach Ansicht der EFSA zu einer Verringerung des Schutzes, aber nicht zwangsläufig zu negativen gesundheitlichen Auswirkungen führen.

Die EFSA hat einen begrenzten Satz von Daten untersucht, die von der Kommission zu den Belastungsniveaus zur Verfügung gestellt worden waren, und dabei den Fettgehalt schweinefleischhaltiger Produkte sowie Verzehrgewohnheiten berücksichtigt. Die Erklärung der EFSA stützt sich auf die Annahme, dass diese hochgradige Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird. erst im September 2008 begonnen hat und inzwischen wirksame Maßnahmen ergriffen wurden, um diese übermäßige Exposition durch irisches Schweinefleisch bzw. Produkte auf der Basis von irischem Schweinefleisch zu verhindern.

Die Dioxingehalte in Schweinefleisch und Schweinefleischprodukten hängen vom Fettgehalt ab, da Dioxin sich im Fett ansammelt. Je länger die Exposition und je höher der Fettgehalt, desto mehr Dioxin sammelt sich im Körper des Tieres an und verbleibt dort. Beim Menschen geht die Belastung des Körpers zurück, sobald keine Exposition mehr erfolgt.

Die EFSA hat Daten zum Fettgehalt und zur unterschiedlich hohen Belastung schweinefleischhaltiger Produkte wie Wurstwaren und Pizza bewertet, die aus dem Verkehr gezogen wurden. Diese Analyse ermöglicht Risikomanagern ein eingehenderes Verständnis möglicher Expositionsniveaus.

[1] Hierbei wird angenommen, dass das verzehrte Schweinefleisch mit der höchsten gemeldeten Konzentration von 200 Picogramm Dioxin pro Gramm Fett kontaminiert ist.
[2] Die Menge an chemischen Stoffen — wie z. B. Dioxin —, die sich im Laufe der Zeit im Körper ansammelt und dort verbleibt.
[3] 14 Picogramm Dioxin pro Kilogramm Körpergewicht. Ref.: Wissenschaftlicher Lebensmittelausschuss der EU (2001).

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