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Die EFSA veröffentlicht die ersten vier Gutachten zu Raucharomen

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die ersten einer Reihe von wissenschaftlichen Gutachten zu Aromastoffprodukten veröffentlicht. Diese Aromastoffprodukte werden Lebensmitteln zugesetzt, um ihnen ein sogenanntes „Raucharoma“ zu verleihen. Das CEF-Gremium der EFSA ist zu dem Ergebnis gelangt, dass bezüglich des Aromastoffprodukts „Smoke Concentrate 809045“ keine Sicherheitsbedenken bestehen, hat jedoch Sicherheitsbedenken bezüglich der Verwendung von zwei Aromastoffprodukten — „Unismoke“ und „Zesti Smoke Code 10“ — geäußert. Diese Erkenntnisse beruhen auf den — ebenfalls heute in einem gesonderten Gutachten veröffentlichten — Einschätzungen bezüglich der Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird. gegenüber sämtlichen Raucharomen, die in der Europäischen Union verwendet werden.

Klaus-Dieter Jany, der Vorsitzende des CEF-Gremiums, erläutert: „In Bezug auf ‚Unismoke’ und ‚Zesti Smoke Code 10’ ist das Gremium zu der Schlussfolgerung gelangt, dass die Sicherheitsmargen zwischen der geschätzten Exposition gegenüber den beiden Aromastoffprodukten und dem Aufnahmemengelevel, oberhalb dessen diese Aromastoffprodukte gesundheitsschädliche Wirkungen verursachen können, unzureichend sind. Hinsichtlich der zu ‚Smoke Concentrate 809045’ bestehenden Sicherheitsmargen ist das Gremium allerdings zu dem Ergebnis gekommen, dass diese groß genug sind. In allen drei Fällen hat das Gremium befunden, dass die Studien in ausreichendem Maße Bedenken hinsichtlich etwaiger Genotoxizität Fähigkeit eines Stoffs, die Zell-DNA zu schädigen. — d. h. Bedenken im Hinblick auf mögliche Schädigungen von genetischem Zellmaterial — ausräumen konnten.“

Die Expositionseinschätzungen der EFSA — die, basierend auf Vorschlägen zu Verwendungen und Verwendungsmengen, welche von den Herstellern vorgelegt worden waren, eine kumulative Exposition gegenüber den verschiedenen Aromastoffprodukten in unterschiedlichen Lebensmittelkategorien zum Gegenstand hatten — besagen, dass:

  • die Exposition des Menschen gegenüber Unismoke hauptsächlich durch Fleisch und Fleischprodukte sowie durch Suppen und Soßen erfolgt;
  • die Exposition des Menschen gegenüber Zesti Smoke Code 10 durch eine breite Palette von Lebensmitteln erfolgt: durch Fleisch und Fleischprodukte, durch Fisch und Fischprodukte, durch zusammengesetzte Lebensmittel (wie z. B. Eintöpfe und Fleischpasteten) sowie durch verarbeitetes Obst und Gemüse;
  • die Exposition des Menschen gegenüber Smoke Concentrate 809045 — die der Einschätzung zufolge um ein Vielfaches höher als die Exposition gegenüber den beiden anderen Aromastoffprodukten ist — durch Fleisch und Fleischprodukte, durch Suppen und Soßen, durch Proteinerzeugnisse sowie durch verzehrfertige pikante Knabbererzeugnisse erfolgt.

Studien belegen, dass Unismoke und Zesti Smoke Code 10 oberhalb bestimmter Aufnahmemengen nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit von Ratten haben. Da zu diesen beiden Aromastoffprodukten keine Daten über Reproduktion und Entwicklungstoxizität Umfasst alle schädlichen Wirkungen auf die Entwicklung von ungeborenen Kindern, Neugeborenen, Kleinkindern oder Kindern bei Exposition gegenüber einem Giftstoff. vorliegen und Langzeitstudien fehlen, ist das CEF-Gremium zu der Schlussfolgerung gelangt, dass die Verwendung und die Verwendungsmengen dieser beiden Aromastoffe — sowie sie von den Herstellern der Aromastoffe angegeben sind — größerer Sicherheitsmargen bedürfen. Es wurde festgestellt, dass das Aromastoffprodukt Smoke Concentrate 809045 bei den höchsten getesteten Aufnahmemengen keine nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit von Raten hat.

Notes to editors

Räuchern ist ein herkömmliches Verfahren, um bestimmte Lebensmittel wie Milchprodukte, Fisch und Fleisch haltbar zu machen. Im Laufe der Zeit wurden die durch das Räuchern bewirkten Veränderungen von Aromen der Lebensmittel wichtiger als seine konservierende Funktion. Heutzutage werden Raucharomen zugesetzt, um die Farbe und das Aroma verschiedener Lebensmittel zu verändern. Dazu gehören auch viele Lebensmittel, die traditionell nicht geräuchert werden. Die Europäische Kommission hat die EFSA ersucht, die Sicherheit der Raucharomen zu bewerten, die in der EU verwendet werden oder verwendet werden sollen, um eine Liste der zugelassenen Aromastoffprodukte zu erstellen. Es wird erwartet, dass die EFSA bis Ende des Jahres 2009 wissenschaftliche Gutachten zu acht weiteren Raucharomen veröffentlichen wird.

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