EFSA berät zum Thema unerwünschte Nebenwirkungen von Natrium

Das Wissenschaftliche Gremium für diätetische Produkte, Ernährung Die Ernährungswissenschaft befasst sich mit der Frage, wie Ernährung und lebensnotwendige Bedürfnisse des Körpers zusammenhängen und Allergien (NDA-Gremium) der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat heute ein Gutachten über die Festlegung eines zulässigen oberen Aufnahmewertes für Natrium veröffentlicht. Zwar ist Natrium ein essentieller Nährstoff Element oder Verbindung, das/die für ein normales Wachstum, eine normale Entwicklung und den Erhalt der Gesundheit benötigt wird. Essenzielle Nährstoffe können nicht vom Körper hergestellt werden, weshalb sie über die Nahrung aufgenommen werden müssen, die übliche Natriumaufnahme (hauptsächlich in Form von Kochsalz) der europäischen Bevölkerung Kollektiv von Menschen, Tieren oder Pflanzen derselben Art. Bei Menschen spricht man auch von Bevölkerung ist jedoch hoch und überschreitet den ernährungsphysiologischen Bedarf. Nachdem das Gremium die wissenschaftlichen Nachweise nochmals überprüft hatte, machte es darauf aufmerksam, dass die gegenwärtig verzehrten Natriummengen in unmittelbarem Zusammenhang mit erhöhtem Blutdruck, einem Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen und Nierenerkrankungen, stehen. Die Experten des Gremiums kamen zu dem Ergebnis, dass es oberhalb der empfohlenen täglichen Aufnahmemenge keine Natrium- Aufnahme Menge eines Stoffs (z.B. eines Nährstoff oder einer Chemikalie), der von einem Menschen oder einem Tier über die Nahrung aufgenommen wird gibt, die wahrscheinlich kein Risiko für gesundheitliche Nebenwirkungen darstellt. Das ist auf das Verhältnis zwischen Natriumaufnahme und Blutdruck sowie auf viele andere Faktoren zurückzuführen, die die Reaktion des Blutdrucks auf Natrium aus der Nahrung beeinflussen. Im Rahmen eines neuen Auftrags, der darin besteht, Nährstoffempfehlungen für die Europäische Union abzugeben, überprüft das Gremium derzeit Ernährungsempfehlungen für Natrium.

Das NDA-Gremium der EFSA hat die Arbeit des früheren Wissenschaftlichen Lebensmittelausschusses (Scientific Committee on Food, SCF) in Bezug auf die Festsetzung von zulässigen oberen Aufnahmemengen für einzelne Vitamine und Mineralstoffe fortgeführt. Bei der Festlegung von Nährstoffmengen, deren tägliche Aufnahme kein Risiko für gesundheitliche Nebenwirkungen bergen dürfte, handelt es sich um eine Aufgabe, die der Behörde von der Europäischen Kommission im Zusammenhang mit der Frage der sicheren Verwendung von Nährstoffen in angereicherten Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln übertragen wurde.
Natrium gehört zu den 12 verbleibenden Vitaminen und Mineralstoffen, für die die EFSA um eine wissenschaftliche Stellungnahme gebeten wurde, um die gesetzgeberischen Maßnahmen der Europäischen Kommission in diesem Bereich zu unterstützen.

Zwar ist Natrium ein essentieller Nährstoff, doch überschreitet in Europa die Aufnahmemenge heute bei weitem den ernährungsphysiologischen Bedarf. Der Mineralstoff Ein in der Natur vorkommendes anorganisches Element (z.B. Calcium oder Eisen), das für ein normales Wachstum, eine normale Entwicklung und die Erhaltung der Gesundheit über die Nahrung zugeführt werden muss kommt in Lebensmitteln als natürlicher Bestandteil in geringen Mengen vor; hauptsächlich wird Natrium (etwa 70-75 % der Gesamtaufnahmemenge) jedoch aus verarbeiteten Lebensmitteln bezogen. Natrium wird Lebensmitteln meist in Form von Natriumchlorid (Kochsalz) zugesetzt.

Erhöhter Blutdruck wurde als die gravierendste Nebenwirkung im Zusammenhang mit einer erhöhten Natriumaufnahme erkannt. Bluthochdruck wurde wiederum in unmittelbaren Zusammenhang mit der Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen und Nierenerkrankungen gebracht, die zu den häufigsten Krankheits- und Todesursachen in Europa zählen.

Die Wirkung von Natrium ist eng mit der von Chlorid verbunden, da die Erhöhung des Blutdrucks durch den erhöhten Verzehr von Kochsalz (Natriumchlorid) beeinflusst wird; dies erklärt die Bedeutung des Gutachtens über den zulässigen oberen Aufnahmewert für Chlorid , das ebenfalls heute vom NDA-Gremium veröffentlicht wurde. Zwar steigt der Blutdruck mit steigendem Natriumverzehr, jedoch kann diese Wirkung durch eine ganze Reihe von Faktoren beeinflusst werden. Dazu gehören die allgemeine Ernährungsweise, das Körpergewicht, das Maß an körperlicher Betätigung, sowie Alter, Geschlecht und genetische Faktoren. Im Hinblick auf die Verknüpfung der Natriumaufnahme, dem Blutdruck und vielen anderen Wechselwirkungen mit der Natriumaufnahme aus der Nahrung, kamen die Experten des Gremiums zu dem Ergebnis, dass ein Schwellenwert Dosis oder Exposition, unter der keine schädlichen Wirkungen nachgewiesen werden oberhalb der empfohlenen Aufnahme aus der Nahrung, unter dem Natrium keine Nebenwirkungen hat, nicht festgelegt werden kann.

Wenngleich es nicht Aufgabe dieser Bewertung war, Ernährungsempfehlungen zur Natrium- und Kochsalzaufnahme abzugeben, führt das NDA-Gremium derzeit diese Arbeit im Rahmen eines neuen Auftrags zu „Population Reference Intakes“ (Referenzwerte für die Nährstoffaufnahme der Bevölkerung) durch. In diesem Zusammenhang wird das Gremium Nährstoffempfehlungen für die EU festlegen sowie Anleitungen für die Entwicklung von Ernährungsrichtlinien ausarbeiten.

Notes to editors

Die durchschnittliche tägliche Natriumaufnahme der Bevölkerung in Europa liegt zwischen 3 und 5 g (ungefähr 8 bis 11 g Kochsalz) und damit weit über den empfohlenen Aufnahmemengen (ungefähr 1,5 g Natrium pro Tag bei Erwachsenen, das entspricht 3,8 g Kochsalz). 

Eine Reihe von nationalen und internationalen Stellen haben zur Senkung des Blutdrucks und des damit verbundenen Risikos kardiovaskulärer und anderer Erkrankungen Vorgaben festgelegt, um die durchschnittlichen Kochsalzaufnahmemengen auf 5 bis 7 g Kochsalz pro Tag zu verringern. Solche Vorgaben basieren nicht auf einem „no effect level“ bezüglich des Blutdrucks (also einem Wert, bei dem keine Wirkung festgestellt wird). Sie wurden aber von öffentlichen Gesundheitsbehörden als realistische Vorgaben festgesetzt, die erreichbar sind, wobei die momentanen Aufnahmemengen berücksichtigt wurden, die weit über dem ernährungsphysiologischen Bedarf liegen.

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