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Fortschritt bei den Arbeitsergebnissen der EFSA zu kumulativen Auswirkungen von Pestiziden

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Ergebnisse der laufenden Arbeiten zur Entwicklung von Methoden für die Bewertung der kumulativen Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf die Verbraucher veröffentlicht. Die Arbeiten haben eine Gruppe von Pestiziden mit ähnlichen chemischen Strukturen und toxischen Wirkungen zum Gegenstand und sollen zeigen, ob es möglich ist, ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit insgesamt zu bewerten, statt die Begutachtung der Wirkungen für jedes einzelne Pestizid Substanz, die verwendet wird, um Schädlinge abzutöten oder zu bekämpfen, einschließlich krankheitsübertragender Organismen und unerwünschter Insekten, Tiere und Pflanzen. gesondert vornehmen zu müssen.

Das EFSA-Gremium für Pflanzenschutzmittel und ihre Rückstände (PPR-Gremium) ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es notwendig ist, auf internationaler Ebene Einvernehmen darüber zu erzielen, welche Gruppen von Pestiziden im Rahmen einer kumulativen Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung. zusammen betrachtet werden können. Dem Gremium zufolge erfordert das Anwenden neuer Methoden zur kumulativen Risikobewertung zusätzliche Vorarbeiten, um bestehende Unsicherheiten zu beseitigen. Außerdem ist festgestellt worden, dass weiterer Bedarf an Empfehlungen für angemessene Vorgehensweisen bei der Bewertung der Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird. besteht.

In einem vorangehenden Gutachten[1] zu dieser Materie hat das PPR-Gremium sämtliche Arten giftiger Kombinationen von Pflanzenschutzmitteln bewertet — einschließlich des Zusammenwirkens verschiedener chemischer Substanzen. Das Gremium war zu dem Ergebnis gelangt, dass lediglich kumulative Wirkungen gleichzeitiger Expositionen gegenüber Substanzen, die gleichartige Wirkungsweisen haben, Bedenken hervorriefen und weiterer Untersuchung bedurften.

Um die im vorhergehenden Gutachten vorgeschlagenen Methoden zu bewerten, hatte das Gremium einige Pestizide aus der Gruppe der Triazole[2] ausgewählt — aufgrund der Ähnlichkeit ihrer chemischen Strukturen und Wirkungsweisen, die als Voraussetzungen für die Bewertung kumulativer Wirkungen angesehen werden. Zu beachten ist, dass diese Arbeit nicht als definitive Risikobewertung von Triazolen angesehen werden kann.

Das Gremium hat sich mit einer Vielzahl von Szenarien beschäftigt, u. a. mit lang- und kurzfristigen toxikologischen Wirkungen von Pestiziden sowie mit für die Entscheidungsträger möglicherweise relevanten Fragstellungen beim Festlegen von Rückstandshöchstmengen (Maximum Residue Levels MRL Zulässige Höchstmenge an Pestizidrückständen in Lebens- oder Futtermitteln, ausgedrückt in Milligramm pro Kilogramm.) bzw. bei der Bewertung der tatsächlichen Pestizidexposition. Die Bewertung basiert auf den aktuellen Daten zu Triazolrückständen in Lebensmitteln sowie Daten zum Lebensmittelverzehr.

Die Arbeiten der EFSA zur Bewertung kumulativer Risiken, einschließlich der Ergebnisse dieses Gutachtens, tragen zur Festlegung der zulässigen Rückstandshöchstgehalte für Pestizide in Lebensmitteln bei und dienen somit dem Schutz der Verbraucher sowie dem optimalen Einsatz der Mittel in der Landwirtschaft. Diese Initiative ist ein weiterer Bestandteil des fortdauernden Engagements der EFSA bei der Entwicklung von Risikobewertungsmethoden. Sie folgt den im vorhergehenden EFSA-Gutachten aufgeführten Empfehlungen und ist Teil der breiter angelegten Bemühungen der EFSA auf dem Gebiet der kumulativen Risikobewertung im Anschluss an das von ihr im Jahr 2006 abgehaltene Wissenschaftliche Kolloquium zur kumulativen Risikobewertung[3], das der Lenkung des weiteren Vorgehens auf diesem Gebiet gedient hat.

[1]  Gutachten zur Beurteilung der Eignung bestehender Methoden und gegebenenfalls zur Identifizierung neuer Ansätze für die Bewertung kumulativer und synergistischer Risiken für die menschliche Gesundheit durch Pestizide, EFSA, April 2008
[2] Es sind elf verschiedene pilzvernichtende bzw. schimmelbekämpfende Mittel aus der Gruppe der Triazole ausgewählt worden: Bitertanol, Cyproconazol, Difenoconazol, Diniconazol, Epoxiconazol, Flusilazol, Propiconazol, Myclobutanil, Tebuconazol, Triadimefon und Triadimenol.
[3] Zu weiteren Informationen über das EFSA's 7th Scientific Colloquium - Cumulative Risk Assessment of Pesticides to Human Health

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