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Ebola: Neue Methode zur Ermittlung von Übertragungsfaktoren

EFSA Sachverständige haben untersucht, welche Faktoren möglicherweise zur Übertragung des Ebola-Virus vom Tier auf den Menschen in Westafrika beigetragen haben. Entscheidende Einflüsse für diese Übertragung reichen von sozialen bis hin zu umweltbezogenen Ursachen. Auch spielen die Entwaldung, die Jagd auf Wildtiere und die Veränderungen in den Wildtierpopulationen eine Rolle.

Um die Einflussfaktoren für das Übergreifen des Virus zu verstehen, sind sie nach Meinung der Experten aus multidisziplinärer Sicht zu betrachten. „In diesem Bericht wird deutlich, wie wichtig es ist, bei der Erforschung des Entstehens von Infektionskrankheiten nach einem ganzheitlichen Ansatz vorzugehen und sich dem Wissen verschiedener Disziplinen zu bedienen“, sagt Franck Berthe, Leiter des Referats Tier- und Pflanzengesundheit bei der EFSA. „Die in diesem Bericht verwendete Methode lässt sich auch bei anderen komplexen Fragestellungen anwenden, die eine grafische Verdeutlichung verschiedener, aber dennoch miteinander verbundenen Faktoren erfordert.“

Die Fachleute ermittelten die Einflussfaktoren durch eine Auswertung der einschlägigen Fachliteratur und gruppierten sie dann nach verschiedenen Kategorien: sozial, technologisch, umweltbezogen, wirtschaftlich und politisch. Sie analysierten die wichtigsten in der Literatur genannten Gründe, um herauszufinden, welche Verbindungen es zwischen den einzelnen Einflussfaktoren gibt. Ihre Ergebnisse haben sie in Form von grafischen Darstellungen vorgelegt die ein Netz von treibenden Faktoren aufzeigen, deren gegenseitigen Wechselwirkungen und die Häufigkeit dieser Wechselwirkungen.

Der Bericht weist einige Einschränkungen auf und die Ergebnisse müssen daher mit Bedacht interpretiert werden. Beispielsweise gibt es nur einige wenige dokumentierte Fälle eines solchen Übergreifens des Virus vom Tier auf den Menschen, die wissenschaftlich nachzuweisen sind. Ferner gibt es nur wenige Studien, in denen die Frage der Einflussfaktoren untersucht wurde. Die grafischen Darstellungen basieren auf dem derzeitigen Wissensstand und sollten durch Feldstudien bestätigt werden.

Der jüngste Ausbruch in Westafrika ist auf den Zaire-Ebola-Virus zurückzuführen. Der Ausbruch begann 2013 in Guinea und breitete sich dann auf die Nachbarländer aus. Er ist immer noch in Guinea und Sierra Leone aktiv. 

Der Bericht wurde von Wissenschaftlern der EFSA sowie externen Fachleuten der Weltgesundheitsorganisation, der Welternährungsorganisation und dem Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten erarbeitet und stützt sich auf Fachwissen aus verschiedenen Disziplinen: der Human- und der Tiermedizin, der Epidemiologie Die Epidemiologie untersucht, wie oft und weshalb Krankheiten und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen in verschiedenen Gruppen von Menschen auftreten. Dies umfasst die Untersuchung von gesundheitsbezogenen Messgrößen (z.B. Exposition gegenüber Pestiziden oder Vitaminmangel) in einer Population und wie sich diese auf das Risiko einer Gesundheitsbeeinträchtigung auswirken können.., den Sozialwissenschaften und den Umweltwissenschaften.

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