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Bewertung des Risikos genotoxischer und kanzerogener Verunreinigungen: der MOE-Ansatz

Riskobewerter der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bedienen sich des MOE Der Margin of Exposure (MOE) ist ein bei der Risikobewertung verwendetes Instrument zur Abwägung möglicher Sicherheitsbedenken in Bezug auf in Lebens- oder Futtermitteln vorkommende, potenziell toxische Stoffe.-Ansatzes zur Abschätzung möglicher Sicherheitsbedenken, die vom Vorhandensein genotoxischer (d. h. die DNA Komplexes, kettenähnliches Molekül, das in allen Lebewesen und einigen Viren vorkommt und die genetischen Informationen (Gene) trägt. Die DNA (dt.: Desoxyribonukleinsäure – DNS) ist in der Lage, sich selbst zu kopieren, und enthält die „Baupläne“aller Proteine, die für die Schaffung und Erhaltung von Leben notwendig sind., das genetische Material der Zellen, schädigender) als auch kanzerogener Substanzen in Lebens- und Futtermitteln herrühren. Das unerwünschte Vorkommen genotoxischer wie kanzerogener Substanzen in Lebens- und Futtermitteln kann auf Umweltverschmutzung oder Herstellungsverfahren zurückzuführen sein. Beim MOE (Margin of Exposure) handelt es sich um das Verhältnis zwischen: der Dosis Gesamtmenge eines Stoffs (z.B. einer Chemikalie oder eines Nährstoffs), die einem einzelnen Organismus verabreicht bzw. von einem Organismus, einer Population oder einem Ökosystem aufgenommen bzw. absorbiert wird., bei der man eine kleine, jedoch messbare negative Auswirkung erstmalig feststellt, und dem Expositionsniveau der betrachteten Substanz für eine gegebene Population. Der MOE-Ansatz wird nicht zur Bewertung der Sicherheit von absichtlich der Lebensmittelkette zugeführten, regulierten Substanzen (wie etwa Lebens- und Futtermittelzusatzstoffen oder Lebensmittelkontaktmaterialien) verwendet. Der Wissenschaftliche Ausschuss der EFSA weist jedoch darauf hin, dass der Ansatz bei der Sicherheitsbewertung von in solchen Substanzen in sehr geringen Konzentrationen vorkommenden genotoxischen und kanzerogenen Verunreinigungen von Nutzen sein könnte. Durch die Anwendung des MOE können Risikomanager bei der Festlegung möglicher Maßnahmen unterstützt werden, die zur Minimierung der Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird. gegenüber solchen Stoffen erforderlich sind.

Aufgrund zunehmend besserer Testverfahren lassen sich immer mehr unterschiedliche Verunreinigungen auch in geringen Konzentrationen in Lebens- und Futtermittelzusatzstoffen bzw. Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, nachweisen. Beispiele für solche Verunreinigungen schließen sowohl unvermeidbare Kontaminanten Alle in Lebensmitteln zu findenden Stoffe, die nicht absichtlich zugesetzt wurden. Kontaminanten können auf Verpackung, Lebensmittelverarbeitung und -transport, landwirtschaftliche Praktiken oder den Einsatz von Tierarzneimitteln zurückzuführen sein. Der Begriff deckt nicht die Kontamination durch Insekten oder Nagetiere ab. wie Umweltschadstoffe als auch vom Herstellungsverfahren herrührende Rückstände und Nebenprodukte ein. Da einige dieser Verunreinigungen sowohl genotoxisch als auch kanzerogen sein können, müssen Risikobewerter ihre möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier berücksichtigen.

Beim MOE handelt es sich um ein von Risikobewertern verwendetes Instrument zur Beschreibung des Risikos, das von einer Exposition gegenüber in Lebens- oder Futtermitteln möglicherweise vorhandenen genotoxischen und kanzerogenen Substanzen ausgeht. Als solches gibt der MOE-Ansatz einen Hinweis auf das Ausmaß der Sicherheitsbedenken im Hinblick auf das Vorhandensein einer Substanz in der Nahrung, quantifiziert jedoch nicht das Risiko an sich. Bei der Anwendung dieses Ansatzes geben Risikobewerter insbesondere an, ob der MOE hochbedenklich, wenig bedenklich oder wahrscheinlich unbedenklich ist. Außerdem sollten MOEs auf Einzelfallbasis betrachtet werden, wobei sowohl das Ausmaß an Sicherheitsbedenken als auch bei der Ableitung des MOE bestehende Ungewissheiten zu berücksichtigen sind.

Notes to editors

In seinem Gutachten aus dem Jahre 2005 vertrat der Wissenschaftliche Ausschuss der EFSA die Ansicht, dass allgemein ein MOE von 10.000 oder mehr unter dem Gesichtspunkt der öffentlichen Gesundheit wenig bedenklich sei, sofern er auf dem aus einer Tierstudie abgeleiteten unteren Grenzwert des Vertrauensbereichs der Benchmark-Dosis Die niedrigste Dosis einer Substanz, die ein geringes, aber klares Gesundheitsrisiko hervorruft, meist eine Veränderung von 1-10% in Bezug auf eine bestimmte toxische Wirkung, z.B. die Entstehung von Krebs.(BMDL – Benchmark Dose Lower Bound) beruht. Beim BMDL handelt es sich um einen aus der Benchmark-Dosis (BMD) hergeleiteten Referenzwert, der die Verwendung von Dosis-Wirkungs-Daten aus Untersuchungen mit Versuchstieren oder epidemiologischen Beobachtungsstudien zur besseren Charakterisierung und Quantifizierung möglicher Risiken erweitert.

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