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EFSA-Gremium gibt Empfehlungen zur Vermeidung von mikrobiologischen Risiken in Säuglingsanfangsnahrung – zu Hause und in Krankenhäusern

Das Wissenschaftliche Gremium für Biologische Gefahren (BIOHAZ-Gremium) der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat heute ein Gutachten über mikrobiologische Risiken bei Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung Muttermilchersatz für Säuglinge, bei denen die Gabe von Beikost (also die Einführung von fester Nahrung um das Alter von etwa 6 Monaten herum) begonnen hat. veröffentlicht. Das Gremium kam zu dem Ergebnis, dass Salmonellen und Enterobacter sakazakii (E. sakazakii) die Mikroorganismen sind, die besonders Besorgnis erregend sind. Um die Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird. bei besonders gefährdeten Säuglingen zu minimieren, empfahlen Experten, dass dann, wenn Muttermilchersatz verwendet wird, nur handelsübliche sterile Flüssignahrung gegeben werden sollte. Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung mit einer niedrigen Keimzahl dieser Mikroorganismen lösen bei gesunden Säuglingen und Kleinkindern keine Krankheiten aus. Trotzdem wird die Kontamination von Säuglingsanfangsnahrung in Pulverform als erhebliches Risiko angesehen, da sich diese Mikroorganismen während der Zubereitung und Standzeit bis zum Verzehr möglicherweise vermehren können. Es ist deshalb extrem wichtig, dass höchste Qualitätsanforderungen bei der Herstellung und entsprechende Hygienemaßnahmen angewendet werden. Daher hat das BIOHAZ-Gremium Richtlinien empfohlen, die bei der Zubereitung, Handhabung, Lagerung und Anwendung von Säuglingsanfangsnahrung sowohl zu Hause als auch in Krankenhäusern eingehalten werden sollen.

Säuglinge und Kleinkinder sind besonders anfällig für Infektionen, die durch Nahrungsmittel übertragen werden. Daher ist die mikrobiologische Sicherheit von Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung äußerst wichtig. Untersuchungen zeigen, dass die Kontamination von Säuglingsanfangsnahrung in Pulverform mit E. sakazakii und Salmonellen zu Infektionen und Krankheiten bei Säuglingen und Kleinkindern geführt hat und sich gravierend auf die Entwicklung und Gesundheit von Säuglingen und Kindern - bis hin zu Todesfällen - auswirken kann. In Relation zu den hergestellten Mengen und der Anzahl der Portionen, die täglich verzehrt werden, sind Krankheiten jedoch sehr selten.

Die EFSA wurde von der Europäischen Kommission gebeten, die mikrobiologischen Risiken im Zusammenhang mit Säuglingsanfangsnahrung zu ermitteln, die Bedeutung dieser Risiken für die öffentliche Gesundheit sowie die am besten geeigneten Kontrollmöglichkeiten in Bezug auf die Möglichkeiten, diese Risiken zu mindern, zu beurteilen.

Das Gremium kam zu dem Ergebnis, dass E. sakazakii und Salmonellen die Mikroorganismen sind, die bei Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung besonders Besorgnis erregend sind.

Während gesunde Säuglinge und Kleinkinder die Aufnahme Menge eines Stoffs (z.B. eines Nährstoff oder einer Chemikalie), der von einem Menschen oder einem Tier über die Nahrung aufgenommen wird. von geringen Keimzahlen dieser Mikroorganismen vertragen können, sind die am meisten gefährdeten Säuglinge Neugeborene (bis ca. vier Wochen), insbesondere Frühgeborene, Säuglinge mit geringem Geburtsgewicht und immungeschwächte Säuglinge. Um das Risiko zu minimieren, sollten deshalb Salmonellen und E. sakazakii nicht in Nahrung, die diesen Risikogruppen gegeben werden, vorhanden sein. Das kann zum Beispiel durch die Verwendung von handelsüblicher, steriler Fertignahrung erreicht werden.

Das Pflegepersonal auf Neugeborenenstationen in Krankenhäusern sollte immer wieder darauf hingewiesen werden, dass Säuglingsanfangsnahrung in Pulverform kein steriles Produkt ist und dass bei der Herstellung und Zubereitung strenge Hygienemaßnahmen eingehalten werden müssen. Die Herstellanweisungen sollten stets genau befolgt werden, um eine sichere Verwendung zu gewährleisten.

Da gute Hygienepraktiken auf allen Ebenen unbedingt erforderlich sind, um eine Rekontamination und/oder Vermehrung der Keime in der zubereiteten Nahrung zu vermeiden, hat das Gremium spezielle Richtlinien für die Zubereitung, Handhabung, Lagerung und die Verwendung dieser Säuglingsnahrungsmittel - zu Hause und in Krankenhäusern – empfohlen. Das Gremium hat für den Gebrauch der Säuglingsnahrungsmittel zuhause Empfehlungen gegeben:

  • Gute Hygienemaßnahmen sind äußerordentlich wichtig, um Kontaminationen zu vermeiden (z.B. Händewaschen, Sauberkeit in der Küche und von Geräten)
  • Säuglingsanfangsnahrung in Pulverform für jede Mahlzeit frisch zubereiten.
  • "Keimfreie" Behälter zur Zubereitung der Säuglingsnahrung verwenden (z. B. Verwendung sauberer Flaschen, idealerweise sterilisiert in kochendem Wasser).
  • Säuglingsnahrungnahrung stets in heißem Wasser (>70°C) oder Wasser zubereiten, das gekocht und anschließend abgekühlt wurde, um eine Rekontamination zu vermeiden.
  • Zubereitete Nahrung möglichst schnell auf die Gebrauchstemperatur abkühlen.
  • Zubereitete Nahrung unverzüglich verwenden.
  • Nach dem Füttern übrig gebliebene Säuglingsnahrung wegwerfen.

In dem Gutachten gibt das Gremien außerdem für das Pflegepersonal in Krankenhäusern spezielle Richtlinien.

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