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EFSA zeigt Risikofaktoren für Salmonelleninfektionen von Putenherden in der EU auf

Die EFSA-Task-Force „Erhebung von Daten zu Zoonosen“ hat heute eine Analyse von Risikofaktoren in Bezug auf das Auftreten von Salmonellen in Putenherden in der Europäischen Union (EU) veröffentlicht. Das Dokument wird den Mitgliedstaaten als wissenschaftliche Basis dienen und ihnen dabei helfen, die besten Kontrollmaßnahmen zu definieren, um das von der Europäischen Kommission vorgegebene Ziel einer Verringerung der Verbreitung von Salmonellen zu erreichen.

Der Bericht mit dem Titel “Part B: Factors related to Salmonella prevalence in turkey flocks” („Teil B: Faktoren im Zusammenhang mit der Prävalenz Anteil einer Population, bei der eine gewisse Erkrankung festgestellt wurde. von Salmonellen in Putenherden“) hebt hervor, dass bei für den menschlichen Verzehr gezüchteten Puten — den sogenannten „Mastputen“ — in Aufzuchtbetrieben mit einer größeren Anzahl von Vögeln ein höheres Risiko für Salmonelleninfektionen besteht.

Auch bei Herden in Freilandhaltung, einschließlich Bio-Puten, ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit Salmonellen größer als bei Herden in Stallaufzucht. Die gemeinsame Aufzucht von Mastherden zusammen mit Zuchtherden erhöht das Infektionsrisiko ebenfalls. Darüber hinaus treten Infektionen in Mastherden zwischen Oktober und Dezember häufiger auf, also dann, wenn die Produktion in vielen Ländern einen Höchststand erreicht,. Impfungen haben sich als wichtige Maßnahme zur Verhinderung von Salmonelleninfektionen in den Herden erwiesen.

Sämtliche Herden mit Zuchtputen, die sich als Salmonella-positiv erwiesen, waren insgesamt auf lediglich sechs Mitgliedstaaten verteilt; die Erscheinungsbilder dieser Infektionen spiegeln die Haltungsbedingungen in diesen Mitgliedstaaten in hohem Maße wider.

Auch die allgemeine Verteilung von Salmonella-Typen in Putenherden zeigt andere Muster als bei menschlichen Salmonelleninfektionen. Dies legt die Vermutung nahe, dass Puten als Ausgangspunkt Punkt auf einer anhand experimenteller Daten erstellten Dosis-Wirkungs-Kurve, der zur Ableitung eines sicheren Grenzwerts herangezogen wird. für Salmonelleninfektionen beim Menschen eine geringere Bedeutung zukommt als anderen Geflügelarten wie beispielsweise Legehennen für die Produktion von Hühnereiern oder etwa Masthühnern. Die Task Force betont jedoch, dass die Infektiosität (Ansteckungsfähigkeit) einiger Salmonella-Typen, die bei Puten festgestellt wurden, erwiesen ist und das diesbezügliche Risiko für den Menschen nicht übersehen werden sollte.

Die Task Force der EFSA gelangte letztendlich zu der Schlussfolgerung, dass einige Risikofaktoren zwischen den verschiedenen Ländern erheblich variieren, und empfahl den Mitgliedstaaten, eine ausführliche Analyse der Risikofaktoren auf nationaler Ebene durchzuführen, um die spezifischen Faktoren zu ermitteln, die jeweils das Risiko einer Salmonelleninfektionen für die Putenherden in dem betreffenden Mitgliedstaat ausmachen.

Der Bericht schließt an den „Teil A“ an, den Bericht über die Verbreitung von Salmonellen in Putenherden, der im Mai 2008 der Europäischen Kommission die erforderlichen Daten lieferte, um neue Zielwerte für Salmonellen bei Putenherden in den Mitgliedstaaten festzulegen.