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Die EFSA bewertet die Sicherheit von Ractopamin in Futtermitteln

Das FEEDAP-Gremium der EFSA hat unlängst ein Gutachten zur Sicherheit von Ractopamin veröffentlicht, einem Wachstumsförderer, der in einigen Nicht-EU-Staaten in Tierfutter verwendet wird.

Ractopamin gehört zur Kategorie der Beta-Agonisten, deren Verwendung — mit Ausnahme einiger therapeutischer Einsatzgebiete — in der EU bei der Lebensmittelerzeugung dienenden Tieren durch die Richtlinie 96/22/EG verboten ist. In einigen Drittländern ist die regelmäßige Verwendung in Futtermitteln für Schweine und Rinder erlaubt, um die Gewichtszunahme zu beschleunigen, die Futtermitteleffizienz zu steigern und die Magerkeit der Schlachtkörper zu erhöhen. Das EU-Verbot der Substanz erstreckt sich auf in der EU produziertes und aus Drittländern importiertes Fleisch.

Der Ausschuss für Rückstände von Tierarzneimitteln in Lebensmitteln der Codex-Alimentarius-Kommission, die internationale Stelle, die für die Empfehlung von maximalen Tierarzneimittelrückständen in Lebensmitteln zuständig ist, hat auf der Grundlage einer Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung. des Gemeinsamen FAO/WHO-Sachverständigenausschusses für Lebensmittelzusatzstoffe (Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives — JECFA) Rückstandshöchstmengen vorgeschlagen. Die Europäische Kommission, welche im Namen der Gemeinschaft in bestimmten internationalen Organisationen auftritt, hatte die EFSA um eine Prüfung der Risikobewertung des JECFA und anderer wissenschaftlicher Informationen zur Sicherheit von Ractopamin ersucht. Das FEEDAP-Gremium hat sich darüber hinaus mit anderen wichtigen Themen befasst, insbesondere mit der Sicherheit der Zieltierarten und mit der Produktqualität.

Das FEEDAP-Gremium der EFSA hat in den der JECFA-Bewertung zugrunde liegenden Daten Schwachpunkte festgestellt, was jeglichen Vorschlag eines maximalen Grenzwerts für Rückstände von Ractopamin in Frage stellen würde. Das Gremium ist zu der Schlussfolgerung gelangt, dass die Studie zu den kardiovaskulären Wirkungen beim Menschen nicht als Grundlage für das Ableiten einer zulässigen täglichen Aufnahmemenge (Acceptable Daily Intake — ADI Die zulässige tägliche Aufnahmemenge (Acceptable Daily Intake – ADI) ist die geschätzte Menge eines Stoffs in Lebensmitteln oder Trinkwasser, die täglich im Laufe eines Lebens konsumiert werden kann, ohne dass sie ein merkliches Risiko für die Gesundheit birgt. Der ADI-Wert wird in der Regel in Milligramm des Stoffs pro Kilogramm Körpergewicht ausgedrückt und wird bei chemischen Stoffen, wie z.B. Lebensmittelzusatzstoffen, Pestizidrückständen und Tierarzneimitteln, angewendet.) von 0-1 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht dienen kann, wie es vom JEFCA vorgeschlagen worden war. Die EFSA hat das für Beta-Agonisten zuständige Gemeinschaftliche Referenzlabor sowie die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMEA) konsultiert und die so gewonnenen Ergebnisse in ihr abschließendes Gutachten einfließen lassen. Insbesondere der Ausschuss für Tierarzneimittel der EMEA unterstützt uneingeschränkt die Sicherheitsbewertung des FEEDAP-Gremiums zu Ractopamin.

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