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EFSA bewertet Sicherheit von Lycopen in Lebensmitteln

Die EFSA wurde gebeten, die Sicherheit des roten Lebensmittelfarbstoffs Lycopen in sämtlichen Nahrungsquellen zu bewerten. Dabei sollten sowohl das natürliche, in Obst und Gemüse enthaltene als auch das als Lebensmittelzusatz verwendete Lycopen untersucht werden. Das AFC[1] -Gremium der EFSA legte einen Grenzwert für die vertretbare tägliche Gesamtaufnahme ( ADI Die zulässige tägliche Aufnahmemenge (Acceptable Daily Intake – ADI) ist die geschätzte Menge eines Stoffs in Lebensmitteln oder Trinkwasser, die täglich im Laufe eines Lebens konsumiert werden kann, ohne dass sie ein merkliches Risiko für die Gesundheit birgt. Der ADI-Wert wird in der Regel in Milligramm des Stoffs pro Kilogramm Körpergewicht ausgedrückt und wird bei chemischen Stoffen, wie z.B. Lebensmittelzusatzstoffen, Pestizidrückständen und Tierarzneimitteln, angewendet. – Acceptable Daily Intake) von 0,5 mg Lycopen pro Kilogramm Körpergewicht fest, wies aber darauf hin, dass dieser Wert in bestimmten Bevölkerungsgruppen (z. B. bei Vorschul- und Schulkindern), die große Mengen Lycopen enthaltende Lebensmittel zu sich nehmen, möglicherweise überschritten wird. Nichtalkoholische aromatisierte Getränke stellen die größte potenzielle Lycopen-Quelle dar. Dieses EFSA-Gutachten wird auch bei den derzeit durchgeführten Untersuchungen des NDA[2] -Gremiums der EFSA über den Einsatz von Lycopen als neuartiger Lebensmittelinhaltsstoff Berücksichtigung finden, deren Ergebnisse im Frühjahr 2008 erwartet werden. 

Die bisherigen Bewertungen zu Lycopen und dessen Verzehr in der EU beschäftigten sich nur mit Lycopen, das Lebensmitteln künstlich zugesetzt wurde, nicht aber mit dem natürlich auftretenden in Nahrungsmitteln wie Tomaten und anderen Gemüsesorten und Früchten. Das Gremium erörterte, welche Gesamtmenge an Lycopen bedenkenlos vom Verbraucher aufgenommen werden kann. Für die Mehrzahl der Verbraucher liegt die Lycopen- Aufnahme Menge eines Stoffs (z.B. eines Nährstoff oder einer Chemikalie), der von einem Menschen oder einem Tier über die Nahrung aufgenommen wird. aus allen Quellen (unter Berücksichtigung des natürlich vorkommenden Lycopens aus Quellen wie z. B. Tomaten) unterhalb des ADI-Wertes von 0,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Das Gremium merkte allerdings an, dass der ADI-Wert in bestimmten Bevölkerungsgruppen, die große Mengen Lycopen enthaltende Lebensmittel zu sich nehmen (z. B. Vorschul- und Schulkinder), überschritten werden könnte.

Das Gremium stellte zusammenfassend fest, dass die Verwendung von Lycopen als Lebensmittelfarbstoff zu einer erheblichen Steigerung der Gesamtaufnahme von Lycopen beiträgt. Nichtalkoholische aromatisierte Getränke stellen dabei für alle Bevölkerungsgruppen die größte potenzielle Lycopen-Quelle dar und sind bei erwachsenen Männern für 66 %, bei Vorschulkindern sogar für über 90 % der Lycopen-Gesamtaufnahme verantwortlich.

Lycopen gehört zur Familie der Karotinoide und kommt in der Natur in Tomaten (und somit auch in Tomatenprodukten wie Ketchup und Tomatenmark) sowie weiteren Gemüsesorten und Früchten wie Wassermelone, rosa Grapefruit und Papaya vor. Ferner ist Lycopen als Lebensmittelfarbstoff (E 160d) zugelassen und kann Lebensmitteln und Getränken zugesetzt werden, z. B. nichtalkoholischen aromatisierten Getränken, Obstkonfitüren, Konfekt, Soßen, Marmeladen und Gelees.

Darüber hinaus führt das NDA-Gremium der EFSA derzeit eine Untersuchung im Rahmen der Verordnung über neuartige Lebensmittel zu weiteren neuen Anwendungsarten von Lycopen im Lebensmittelbereich durch. Zwei Gutachten zur Verwendung von Lycopen-Oleoresin aus Tomaten sowie synthetisch hergestelltem Lycopen als neuartige Lebensmittel werden voraussichtlich im Frühjahr 2008 vom NDA-Gremium verabschiedet.

[1] Gremium für Lebensmittelzusatzstoffe, Aromastoffe, Verarbeitungshilfsstoffe und Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen.
[2] Gremium für diätetische Produkte, Ernährung Die Ernährungswissenschaft befasst sich mit der Frage, wie Ernährung und lebensnotwendige Bedürfnisse des Körpers zusammenhängen. und Allergien.