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Vogelgrippe: Fallzahlen in Europa so hoch wie noch nie im Sommer

Barnacle Goose (Branta leucopsis) in Barents Sea coast

Im Zeitraum Juni bis September wurden in Europa mehr Fälle der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) bei Wild- und Hausgeflügel als je zuvor in den Sommermonaten gemeldet. Dies geht aus dem neuesten Überblick hervor, den die EFSA, das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten und das EU-Referenzlabor vorgelegt haben. In den Vorjahren wurden in den Sommermonaten keine oder nur wenige Fälle festgestellt. Die HPAI-Saison 2021/22 war von der bislang größten Epidemie Verbreitetes Auftreten einer Infektionskrankheit in einer Gemeinschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt. in Europa geprägt.

Im Zeitraum vom 11. Juni bis zum 9. September 2022 wurden in 16 EU-/EWR-Ländern und dem Vereinigten Königreich insgesamt 788 Fälle des HPAI-Virus gemeldet. Davon entfielen 56 auf Geflügel, 22 auf in Gefangenschaft gehaltene Vögel und 710 auf Wildvögel. Die ungewöhnlich hohe Persistenz bei Wildvögeln dauerte den gesamten Sommer über an und wurde in 15 europäischen Ländern beobachtet. Das Virus erreichte Brutkolonien von Meeresvögeln an der Nordatlantikküste und führte insbesondere in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und im Vereinigten Königreich zu einem Massensterben von Vögeln.

Wildvögel mit schweren Infekten stellten auch ein dauerhaftes Risiko für Hausvögel dar. Zwischen Juni und September ging die Zahl der Ausbrüche bei Hausvögeln gegenüber den Vormonaten zwar zurück, war jedoch immer noch mehr als fünfmal so hoch wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

„Noch im September wurden Fälle bei Geflügel und Wildvögeln festgestellt. Das zeigt klar, dass die aktuelle Pandemie Epidemie, die sich großflächig ausbreitet und eine Region, einen Kontinent oder die ganze Welt betrifft. noch nicht vorbei ist. Nun beginnt die herbstliche Vogelzugsaison und die Zahl der Wildvögel, die in Europa überwintern, steigt. Aufgrund der beobachteten Persistenz des Virus ist davon auszugehen, dass diese Vögel ein höheres HPAI-Risiko haben als in den Vorjahren“, so Guilhem de Seze, Leiter Abteilung Wissenschaftliche Bewertung der EFSA.

Die EFSA empfiehlt die rasche Umsetzung geeigneter und nachhaltiger HPAI-Eindämmungsstrategien, wozu z. B. angemessene Biosicherheitsmaßnahmen und Früherkennungsstrategien gehören. Mittel- und langfristige Präventionsstrategien sollten in dicht besiedelten Gegenden und in Geflügelbetrieben in Betracht gezogen werden, in denen ein besonders hohes Risiko der Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird. gegenüber Aviärer Influenza besteht.

Betroffenes geografisches Gebiet größer denn je

Die laufende HPAI-Saison ist von der bislang größten Epidemie in Europa gekennzeichnet, mit insgesamt 2 467 Ausbrüchen bei Geflügel und 47,7 Millionen Vögeln, die in betroffenen Betrieben gekeult wurden. Darüber hinaus wurden 187 Fälle bei in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln gemeldet und 3 573 HPAI-Ereignisse bei Wildvögeln erfasst. Das geografische Ausmaß der diesjährigen Epidemie ist beispiellos. Das Gebiet umfasst insgesamt 37 europäische Länder und reicht vom norwegischen Spitzbergen bis nach Südportugal und im Osten bis in die Ukraine.

Im Herbst 2021 gelang dem HPAI-A-Virus (H5N1) auch erstmals der Sprung über den Atlantik. So verbreitete es sich entlang der Vogelzugrouten zwischen Europa und Nordamerika und löste in mehreren kanadischen Provinzen und US-Bundesstaaten eine schwere Epidemie aus. Viele Wildvögel verendeten.

Geringes Risiko für den Menschen

Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), das ebenfalls zu dem Bericht beigetragen hat, kommt zu dem Schluss, dass das Infektionsrisiko für die allgemeine Bevölkerung Kollektiv von Menschen, Tieren oder Pflanzen derselben Art. Bei Menschen spricht man auch von Bevölkerung. in der EU/im EWR gering ist, während berufsbedingt exponierte Personen einem geringen bis mittleren Risiko ausgesetzt sind. Aufgrund der Unterschiede bei den in Wildvogelbeständen zirkulierenden Vogelgrippeviren ist die Unsicherheit Wissenschaftliches Konzept, das in der Risikobewertung verwendet wird, um alle Arten von Beschränkungen des Wissens zu beschreiben, das zum Zeitpunkt der Durchführung einer Bewertung mittels der vereinbarten Ressourcen verfügbar ist, wobei diese Beschränkungen die Wahrscheinlichkeit der möglichen Ergebnisse der Bewertung beeinflussen. jedoch groß. Das Risiko der Übertragung auf den Menschen durch kontaminierte Geflügelerzeugnisse wird als vernachlässigbar angesehen.

Darüber hinaus hat das ECDC einen Fachbericht zu Tests auf und Erkennung von zoonotischen Influenzavirus-Infektionen beim Menschen in der EU/im EWR veröffentlicht („Testing and detection of zoonotic influenza virus infections in humans in the EU/EEA“), zu dem die EFSA, das EU-Referenzlabor und die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ebenfalls beigetragen haben.

 

Diese Nachricht wurde aktualisiert, um die Zahl der in den betroffenen Betrieben gekeulten Vögel zu korrigieren. Die korrekte Zahl lautet 47,7 Millionen Vögel und nicht 47,5 Millionen wie zuvor angegeben.

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