Datumskennzeichnung
„Verfallsdatum“ und „Mindesthaltbarkeitsdatum“ – was bedeutet das?
Lebensmittelkennzeichnungen helfen uns, sichere und fundierte Entscheidungen zu treffen und gleichzeitig Lebensmittelabfälle zu verringern. Dabei ist es wichtig, den Unterschied zwischen dem Verfallsdatum und dem Mindesthaltbarkeitsdatum zu verstehen.
Schätzungen der Europäischen Kommission zufolge hängen bis zu 10 % der 88 Mio. Tonnen an Lebensmittelabfällen, die jährlich in der EU anfallen, mit der Datumskennzeichnung auf Lebensmitteln zusammen.
Was ist ein Verfallsdatum?
Beim Verfallsdatum geht es um die Lebensmittelsicherheit. Lebensmittel mit diesem Etikett, z. B. frisches Fleisch, Fisch oder verzehrfertige Salate, sollten nach diesem Datum nicht mehr verzehrt werden, auch wenn sie gut aussehen oder riechen. Schädliche Bakterien, die Sie nicht sehen oder riechen können, könnten Krankheiten verursachen.
Um Lebensmittel vor dem Verfallsdatum sicher zu verwenden, halten Sie sich an die Lagerungsanweisungen, z. B. Lagerung unter 5 °C. Sie können die Lebensmittel auch vor dem Verfallsdatum kochen, was Ihnen etwas mehr Zeit verschafft. Verzehren Sie die Lebensmittel innerhalb von 48 Stunden, wenn sie im Kühlschrank aufbewahrt werden, oder frieren Sie sie für später ein. Gefrorene Lebensmittel sollten mit dem Datum gekennzeichnet werden, an dem sie eingefroren wurden, um Verwechslungen zu vermeiden.
Was ist ein „Mindesthaltbarkeitsdatum“?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum bezieht sich auf die Lebensmittelqualität. Nach diesem Datum sind die Lebensmittel bei richtiger Lagerung noch genießbar, können aber an Geschmack, Konsistenz oder Frische verlieren. Diese Kennzeichnung findet sich häufig auf länger haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln, Reis, Konserven, Tiefkühlkost und Snacks.
Vertrauen Sie auf Ihre Sinne und prüfen Sie Aussehen, Geruch oder Geschmack des Produkts, um zu entscheiden, ob es noch genießbar ist. Dies gilt jedoch nicht für Lebensmittel mit einem Verfallsdatum, da schädliche Bakterien vorhanden sein können, auch wenn das Lebensmittel genießbar zu sein scheint.
Die Datumskennzeichnung von Lebensmitteln ist wissenschaftlich fundiert. Die Bereitstellung klarer und genauer Informationen über die Verpackung sowie ein besseres Verständnis der Datumskennzeichnung tragen dazu bei, die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig die Lebensmittelverschwendung in der gesamten EU zu verringern.
Michaela Hempen, Lebensmittelmikrobiologin bei der EFSA
Warum ist es wichtig, Datumskennzeichnungen zu verstehen?
Missverständnisse bei den Datumskennzeichnungen tragen zur Lebensmittelverschwendung bei. Bis zu 10 % der Lebensmittelabfälle in der EU sind auf Verwechslungen hinsichtlich des Verfallsdatums und des Mindesthaltbarkeitsdatums zurückzuführen. Wenn Sie den Unterschied kennen, können Sie Mahlzeiten besser planen, Lebensmittel richtig lagern und bessere Entscheidungen darüber treffen, welche Produkte sie verwenden können oder entsorgen sollten.
Was wird unternommen, um die Datumskennzeichnung zu verbessern?
Um die Kennzeichnungen klarer zu gestalten und zur Verringerung der Lebensmittelabfälle beizutragen, arbeiten Wissenschaftler und Hersteller im Bereich Lebensmittelsicherheit zusammen, um sicherzustellen, dass die Daten korrekt sind. Die EFSA hat ein Instrument entwickelt, mit dem die Hersteller darüber informiert werden sollen, wann sie ein Verfallsdatum und wann sie ein Mindesthaltbarkeitsdatum anwenden sollten. Dadurch wird es für die Verbraucherinnen und Verbraucher einfacher, fundierte Entscheidungen zu treffen.
Wenn Sie diese Kennzeichnungen verstehen, können Sie Lebensmittel sicher genießen, Geld sparen und zum Umweltschutz beitragen, indem Sie die Lebensmittelverschwendung verringern.
